Grundsätzlich ist ein Gewinde eine Nut in Schraubenform, wobei man zwischen Außengewinde (z.B. Schraube) oder Innengewinde (z.B. Schraubenloch) unterscheidet. Die einzelnen Windungen werden Gänge genannt und die Abstände zwischen den Gängen werden als Steigung bezeichnet. In der Regel verwendet man ein Rechtsgewinde, das heißt die Schraube wird im Uhrzeigersinn eingedreht. Ein Linksgewinde nimmt man Vorzugsweise an Stellen die sich durch Rotation lösen können (z.B. Motoren, Getriebe, usw.). In Deutschland wird das metrische ISO Gewinde genutzt. Beim kaufen von Gewindeschneidern achtet auf die richtige Bezeichnung der Werkzeuge. Denn zum herstellen von Innengewinde verwendet man Gewindebohrer und für das Außengewinde ein Schneideisen.
Innengewinde
Die Stellen, die für ein Gewinde vorgesehen sind, werden markiert und mit einem Körner vorsichtig angekörnt. Damit der Körner auch genau an die richtige Stelle kommt, wird dieser schräg angesetzt und dann aufgestellt. Jetzt wird das Kernloch gebohrt. Damit ihr wisst welchen Bohrdurchmesser ihr benötigt, für den jeweiligen Gewindebohrer, ist unten eine Tabelle mit den Bohrerdurchmessern für metrische ISO Gewinde. Das Teil sollte vor dem Bohren in ein Schraubstock eingespannt werden, damit das Kernloch absolut senkrecht steht. Nachdem das Kernloch gebohrt wurde kommen wir zu den Gewindebohrern.
Ein Gewinde wird in Drei Durchgängen geschnitten. Der erste, welcher mit einem Ring gekennzeichnet ist, schneidet nur hauchdünn Rillen in das Material. Man kann ihn dadurch gerade ansetzen und er gibt die Richtung für die nachfolgenden Gänge vor. Als nächstes kommt der Gewindeschneider mit Zwei Rillen. Und zuletzt kommt der ohne Ring, der so genannte Fertigschneider (siehe Bilder unten).
Der Gewindeschneider wird mit seinem Vierkant in das Windeisen eingesetzt und fixiert. Dann steckt man den Gewindeschneider absolut Senkrecht in das Bohrloch, sollte das nicht geschehen und er wird schräg eingesetzt, kann der Schneider sehr schnell brechen. Nun wird der Schneider im Uhrzeigersinn vorsichtig und gleichmäßig mit dem Windeisen gedreht. Für den Fall das er klemmt, sollte man den Gewindeschneider zurück drehen um den Span zu brechen. Bei Gewinden die in Metall gedreht werden, nimmt man eine Faustregel und dreht 2 Umdrehungen im Uhrzeigersinn und eine halbe gegen. Denkt daran das beim Gewindeschneiden in Metall immer geölt werden sollte, damit der Spanabtransport besser klappt und der Gewindeschneider nicht abbricht, weil er sich festgesetzt hat. Wenn man mit dem Schneiden fertig ist dreht man den Gewindeschneider gegen den Uhrzeigersinn wieder heraus. Bei den letzten Umdrehungen ist es zu empfehlen, das Windeisen zu entfernen und den Gewindeschneider mit den Fingern herauszudrehen. Mit den nächsten beiden Gewindeschneidern wird auf dieselbe weise verfahren, wie es schon bereits beschrieben wurde. In weichem Metall und gewisse Kunststoffe kann man meistens auf die ersten beiden Gänge verzichten und man schneidet gleich mit dem vorgesehenen Fertigschneider. Die entstehenden Späne sollte mit einer kleinen Messingbürste oder einer Zahnbürste entfernt werden. Zum Abschluss noch ein Paar Tipps. Lieber langsam und gleichmäßig drehen, den Schneider Senkrecht halten, immer wieder ölen und die Späne entfernen, als das der Gewindeschneider abbricht. Abgebrochene Gewindeschneider lassen sich generell schwer entfernen. Mit etwas Glück und er steht noch genügend hervor, kriegt man ihn vielleicht heraus. Aber ein Gewinde in der gewünschten Größe kriegt man an dieser Stelle nicht mehr rein geschnitten.
Tabelle metrischer ISO Gewinde
Gewinde | Bohrerdurchmesser | Mindestdicke | Sechskantschlüssel |
---|---|---|---|
M2 | 1,6 mm | 1,6 mm | 4 mm |
M2,5 | 2,0 mm | 2,0 mm | 5 mm |
M3 | 2,5 mm | 2,4 mm | 5,5 mm |
M4 | 3,3 mm | 3,2 mm | 7 mm |
M5 | 4,2 mm | 4,0 mm | 8 |
M6 | 5,0 mm | 5,0 mm | 10 mm |
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