In den frühen Tagen des Kinos war Film derart teuer, dass Regisseure, wenn sie an ihren Kameras kurbelten, die niedrigste für ruckelfreie Bewegungen akzeptable Frame-Rate verwendeten, um Film zu sparen. Dieser Grenzwert variierte zwischen 16 und 24 Frames pro Sekunde und wurde schließlich standardmäßig mit 24 Frames pro Sekunde bzw. fps festgelegt. Dieser Standard hatte über Jahrzehnte Bestand und gilt für Spielfilme heute noch.
Als das Fernsehen Einzug hielt, wurden seine Frame-Rates als echter Teiler der lokalen Wechselstromfrequenz festgelegt. Dies hatte eine Spaltung des globalen Standards zur Folge. 60-Hz-Länder wie die USA und Japan entschieden, für das Fernsehen 30 fps zu verwenden, während die 50-Hz-Länder in Europa und Asien 25 fps wählten.
Im gegenwärtigen digitalen Zeitalter sind große Veränderungen im Gange: Erstens eignen sich die meisten Kameras und Bildschirme für verschiedene Frame-Rates – es werden also die alten Standards unterstützt – und zweitens sind einige neue Optionen verfügbar. Die Spezifikationen High Definition (HD) und Ultra High Definition (UHD bzw. umgangssprachlich 4K) unterstützen Frame-Rates bis zu 60 fps. Diese gestatten Videokünstlern die Erstellung von Filmmaterial, das schärfer, flüssiger und dynamischer ist als jemals zuvor, oder ermöglichen eine Version der 3D-Illusion in hoher Qualität.Im gegenwärtigen digitalen Zeitalter sind große Veränderungen im Gange: Erstens eignen sich die meisten Kameras und Bildschirme für verschiedene Frame-Rates – es werden also die alten Standards unterstützt – und zweitens sind einige neue Optionen verfügbar. Die Spezifikationen High Definition (HD) und Ultra High Definition (UHD bzw. umgangssprachlich 4K) unterstützen Frame-Rates bis zu 60 fps. Diese gestatten Videokünstlern die Erstellung von Filmmaterial, das schärfer, flüssiger und dynamischer ist als jemals zuvor, oder ermöglichen eine Version der 3D-Illusion in hoher Qualität.
Welche Frame-Rate ist für mich am besten geeignet?
Die Frame-Rate ist eine kreative Entscheidung. Bei niedrigeren Frame-Rates neigt das Gehirn dazu, unterbewusst wahrzunehmen, dass das Gesehene nicht real ist. Eine Frame-Rate von 24 fps kann also dazu beitragen, Fantasiekonzepte wie Märchen oder andere nicht reale Dinge zu vermitteln. Höhere Frame-Rates lassen die Szene lebensechter und realistischer aussehen und eignen sich gut für zeitgenössische Fiktion, Dokumentarfilme, Action-Blockbuster und Ähnliches. Es stimmt zwar, dass diese 60 fps aus technischer Sicht für eine flüssige Bewegung optimal sind, aber für einen Stop-Motion-Effekt eignen sich schon 12 fps, während sich der Ball bei einem Fußballspiel bereits bei 24 fps vollkommen flüssig bewegt. Oft greifen Videokünstler einfach auf die ursprüngliche Standard-Frame-Rate ihrer Region zurück: 29,97 fps in den USA und Japan bzw. 25 fps in Großbritannien, der EU und dem größten Teil Asiens. Wähle also mit Bedacht.
Denke daran, dass das Auge komplex ist und einzelne Frames nicht sehen kann. Es handelt sich hierbei um keine exakte Wissenschaft, sondern nur um Beobachtungen, die Menschen im Laufe der Zeit gemacht haben. Hier sind einige der typischen Frame-Rates, die in Videos und Filmen verwendet werden:
- 12 fps: Absolutes Minimum für die Bewegungsdarstellung. Alles darunter wird als einzelne Bilder erkannt.
- 24 fps:Akzeptables Minimum für die Wahrnehmung von Bewegung. Es ist kostengünstig und eignet sich für den klassischen „Film-Look“.
- 25 fps: Der normale Fernsehstandard in Großbritannien, der EU und dem größten Teil Asiens.
- 30 fps (meist 29,97): Dies ist der Standard für die USA und Japan.
- 48 fps: Das Doppelte der Frame-Rate traditioneller Filme
- 60 fps: Heutige Frame-Rate für hohe Qualität. Die meisten Menschen nehmen oberhalb von 60 fps kaum noch eine flüssigere Bewegung wahr. Diese Variante eignet sich hervorragend für besonders schnelle Bewegungen.
Hohe Frame-Rate für alle auf YouTube
Bis vor Kurzem war die maximale Frame-Rate bei YouTube auf 30 fps begrenzt. Jetzt können aber auch Videos wiedergegeben werden, die mit bis zu 60 fps gedreht wurden. 48 und 50 fps werden ebenfalls unterstützt. Videokünstler, die Zeichentrick- oder Spielevideos produzieren, mögen 60 fps, da dadurch in Videos die hohen Frame-Rates von Spielekonsolen ausgenutzt werden können, was eine schärfere, flüssigere Darstellung ermöglicht.
Hohe Frame-Rates sind auch bei Live-Streams verfügbar. Wenn du einen Live-Stream auf YouTube mit 60 fps startest, wandeln wir deinen Stream in das Format 720 x 60 Pixel und 1080 x 60 Pixel um. Für dich bedeutet das eine reibungslose Wiedergabe ohne Unterbrechungen für Gaming und andere actiongeladene Videos.
60 fps können auch für gewöhnliche Aufnahmen verwendet werden. Beim Schwenken sorgen 60 fps dafür, dass die Bewegung scharf und flüssig aussieht, wenn sich die Kamera bewegt, während ein zu schnelles Schwenken bei einer niedrigeren Frame-Rate ein Ruckeln erzeugt oder auf Kosten der Details geht. Dies liegt daran, dass bei Aufnahmen mit einer niedrigeren Frame-Rate wie z. B. 24 fps der Kameraverschluss länger geöffnet bleibt, um mehr Bewegung in einem einzigen Frame einzufangen, was zu einem Verschwimmen der Bewegung führt. Dadurch wird auf dem Bildschirm der Anschein einer flüssigen Bewegung erzeugt, allerdings auf Kosten der Details. Bei 60 fps fängst du jedoch genügend Bewegung ein, um den Verschluss schneller schließen zu können, was gestochen scharfe Bilder ermöglicht. Hohe Frame-Rates können außerdem bei Überblendungen von Nutzen sein, weil bei niedrigeren Frame-Rates ein Ruckeln vorkommen kann. Natürlich gibt es keine Vorschrift für die Verwendung einer einzigen Frame-Rate in einem Video: Du könntest entscheiden, 24 fps für den träumerischen Film-Look zu verwenden, aber zu 60 fps wechseln, wenn dies angebracht ist:
- Explosionen: Mit 24 fps aufgenommene Explosionen sind entweder scharf und ruckelig oder verschwommen, aber flüssig. Bei hohen Frame-Rates können extrem schnelle Explosionen mit vielen Trümmerteilen dargestellt werden, die dem Auge flüssig und dennoch absolut scharf erscheinen.Explosionen: Mit 24 fps aufgenommene Explosionen sind entweder scharf und ruckelig oder verschwommen, aber flüssig. Bei hohen Frame-Rates können extrem schnelle Explosionen mit vielen Trümmerteilen dargestellt werden, die dem Auge flüssig und dennoch absolut scharf erscheinen.
- Flüssigkeiten: Zweimal so große Auswahl an Verschlusseinstellungen beim Filmen sich schnell bewegender Flüssigkeiten
- Actionszenen: Szenen wie ein Boxkampf oder andere Kämpfe
- Fliegende Pfeile und andere schnelle Objekte: Das Verschwimmen der Bewegung bei niedrigeren Frame-Rates hindert das Auge am Verfolgen sich schnell bewegender Objekte. Bei Aufnahmen mit hohen Frame-Rates besteht dieses Problem nicht.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus der YouTube Creator Academy.