Es steht eine Mondfinsternis an und wir haben eine totale Kernschattenfinsternis. Umgangssprachlich als Kupfermond oder Blutmond bekannt. Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, davon ein Foto zu schießen. Aber worauf sollte man achten?
Zuerst findet man heraus, zu welcher Zeit die Kernschattenfinsternis eintritt. Dann schaut man sich das Wetter an und recherchiert nach Satellitenbilder um heraus zu bekommen, wie die Wolkendecke aussehen könnte. Wenn nämlich Nebel, Regen oder dichte Wolken zu diesem Zeitpunkt vorhanden sind, sollte man sich einen Bereich suchen, an dem ein Foto möglich ist.
ZEITPLAN DER MONDFINSTERNIS AM 21.01.2019
- Mondaufgang (50˚N 10˚E): 16.06 Uhr MEZ
- Sonnenuntergang (50˚N 10˚E): 16.53 Uhr MEZ
- Eintritt in Halbschatten (1. Kontakt): 03.36 Uhr MEZ
- Sichtbarkeitsbeginn (SB): ∼04.10 Uhr MEZ
- Eintritt in Kernschatten (2. Kontakt): 04.34 Uhr MEZ
- Beginn der totalen Phase (3. Kontakt): 05.41 Uhr MEZ
- Maximale Verfinsterung: 06.12 Uhr MEZ
- Beginn astronomische Dämmerung (50˚N 10˚E): 06.13 Uhr MEZ
- Ende der totalen Phase (4. Kontakt): 06.43 Uhr MEZ
- Beginn Nautische Dämmerung (50˚N 10˚E): 06.52 Uhr MEZ
- Beginn bürgerliche Dämmerung (50˚N 10˚E): 07.31 Uhr MEZ
- Austritt aus Kernschatten (5. Kontakt): 07.51 Uhr MEZ
- Sonnenaufgang (50˚N 10˚E): 08.07 Uhr MEZ
- Sichtbarkeitsende (SE): ∼08.17 Uhr MEZ
- Monduntergang (50˚N 10˚E): 08.19 Uhr MEZ
- Austritt aus Halbschatten (6. Kontakt): 08.48 Uhr ME
Welche Einstellungen müssen jetzt an der Kamera vorgenommen werden? Denn lange Belichtungszeiten sind nicht drin, da der Mond sich doch etwas zu schnell bewegt und er dabei auf dem Foto verwischt.
Kameraeinstellungen: Belichtungszeiten, Blende, ISO-Empfindlichkeit
Die Kameraeinstellungen variieren entsprechend der momentanen Leuchtkraft des Mondes. Die Problematik ist, dass der Mond am Himmel weiterzieht. Aus diesem Grund ist die Belichtungszeit nach oben begrenzt, Sie können nicht einfach eine lange Belichtungszeit verwenden, um ein gut belichtetes Foto anzufertigen, der Mond würde verwischen.
Damit ist das Limit gesetzt. Da die meisten Objektive physikalisch bedingt im Bereich von f/5.6 bis f/10 die beste Auflösung bieten, ist dies der bevorzugte Blendenbereich. Der Mond ist im Kernschatten der Erde sehr dunkel, deshalb müssen Sie auf diesen idealen Blendenbereich verzichten und mit maximal geöffneter Blende fotografieren.
Die ISO-Empfindlichkeit ist die letzte Waffe gegen eine zu dunkle Belichtung. Diese werden Sie auf hohe Werte einstellen müssen, je dunkler der Mond wird. Überprüfen Sie Ihre Fotos regelmäßig, zoomen Sie in der Bildwiederholung auf den Mond und schauen Sie, ob dieser gut und hell belichtet ist.
In der Zeit, in der sich der Mond im Kernschatten befindet, ist der Mond so extrem dunkel, dass Sie nur noch mit sehr lichtstarken Objektiven und einer sehr hohen ISO-Zahl arbeiten können. Der Mond wird in allen Phasen der Mondfinsternis rot verfärbt sein, aus fotografischer Sicht werden Sie deshalb kaum einen Unterschied sehen, ob Sie nun im Kernschatten oder davor/danach fotografieren.
Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen Richtwert, ab welcher Brennweite Sie gerade so keine Bewegungsunschärfe sehen. Bezogen auf Vollformat mit 24MP Auflösung:
15mm | 10s |
50mm | 3s |
100mm | 2s |
200mm | 0,5s |
600mm | 0,2s |
So kreativ kann ein Mond in einem Film festgehalten werden
Ich habe ein Video auf YouTube gefunden, welcher auf einer sehr kreativen Art und Weise die Mondfinsternis zeigt.