Die Ankunft
Tunø ist eine kleine Insel in der Ostsee. Erreichen kann man diese mit dem Flugzeug oder der Fähre. Unglaublich, aber wahr, die Insel hat einen Flugplatz für Kleinflugzeuge. Beim Landen sollte man auf die Maulwurflöcher achten, das kann dann schon mal haarig werden. Diesem Risiko wollten wir uns nicht aussetzen und sind mit der Fähre von Hou übergesetzt. Ca. eine Stunde benötigt man, um auf der Insel anzukommen. Was besonders war, dass man an Bord noch am Getränkeautomaten mit Münzen zahlen konnte. In Dänemark ist das bargeldlose Zahlen (Jahr 2022) eher Standard als auf Hartgeld zurückzugreifen. Das war allerdings nur der Anfang, weitere Besonderheiten sollten folgen.
Ein herrenloser Fahrradverleih
Mit einer Größe von 3,52 km2 kann man alles wunderbar mit einem Fahrrad erreichen und zum Glück gibt es hier im Ort einen Fahrradverleih. Also sind wir gleich zu Beginn dahin gegangen. Dort angekommen, stellten wir als erstes fest, dass keiner da ist. Ein Zettel an der Tür wies uns gleich darauf hin und dass bei den Fahrrädern weitere Information für uns vorhanden sind. Bei den Fahrrädern fanden wir einen Zettel, der uns erklärte welche Fahrradtypen und welche Extras es dazu gab, wie z.B. Korb, Kindersitz, usw.. Die Preise standen auch dabei, allerdings wie soll man bezahlen? Dazu wurden wir auf einen weiteren Zettel verwiesen, der an einem Prospekthalter befestigt war. Hier wurde uns erklärt, dass wir einen Umschlag aus dem Halter nehmen sollten und das Geld in diesen legen, zukleben und in einen Briefkasten vorne an der Straße werfen. Das berechnen, war ganz einfach, da es nur Tages- und Wochensätze gab. Hier schon einmal Respekt für das Vertrauen an die Menschen, die hier zu dieser Insel kommen.
Eine vereinsamte Brauerei
Nachdem wir uns an die westliche Spitze begeben haben, dort kurz ausgeruht, die Aussicht genossen und wieder zurückgefahren sind, haben wir die Fahrräder auch gleich wieder abgegeben. Es war zum Glück noch genügend Zeit, um den Ort erkunden, bevor wir wieder zurück zur Fähre mussten. Vorher haben wir schon gelesen, dass es hier eine Brauerei gibt, welche sogar schon einige Preise in Dänemark für das gute Bier erhalten haben. Also sind wir alle in das Gebäude rein, an der Tür war schon ein Schild, dass man sich selbst bedienen soll. Das Geld, wir kennen es schon, kann in einem Umschlag hinterlegt werden. Allerdings stand da auch ein EC-Kartenlesegerät und eine kleine Anleitung für V-Pay, wenn man Bargeldlos zahlen möchte. Das hat schon den Stil von einem autonomen Einkaufserlebnis.
Das Restaurant
Mit ein paar leckeren Flaschen Bier im Gepäck, wollten wir hier auf der Insel noch einmal ein Smörebröd probieren und gingen in ein schönes Restaurant. Ob sie es glauben oder nicht, am Eingang hing ein Zettel mit dem Hinweis uns selbst ein Platz zu suchen. Was wir auch taten. Ob man es glaubt oder nicht, am Platz war wieder ein Zettel und die Speisekarte. Auf dem Zettel am Tisch war ein Hinweis, dass wir weitere Anleitungen in der Küche finden und das Geld in einen Umschlag legen sollen und diesen dann wieder in einen Briefkasten am Eingang werfen können.
Hier kann ich zum Glück beruhigen, im Restaurant wurden wir sehr freundlich bedient und das Essen mussten wir auch nicht selber machen. Das Smörebröd war verdammt lecker und die Insel ist immer einen Besuch wert.